Zwei Vorführsäle waren komplett ausgebucht.
von Ralf Gießler / Eseltreiber
Herzberg) Am 14. Januar hatten das Osteroder Tilman-Riemenschneider-Gymnasium (TRG) sowie die Elhadj Diouf Foundation (EDF) in das Herzberger Kino „Central-Lichtspiele“ eingeladen. Zu sehen gab es den Dokumentarfilm „Reale Afrikabilder“ von Regisseur Mika Stange sowie eine dazu passende Fotoausstellung (wir berichteten).
Was sich an dem Tag ereignete, schildert Tobias Rusteberg als verantwortlicher Lehrer am TRG mit emotionalen Worten: „Die Erwartungen an den Film waren hoch. Die örtliche Presse hatte im Vorfeld viel und ausführlich darüber berichtet. Ich wusste ja durch Gespräche, die ich führte, dass etliche Menschen kommen werden. Das, was heute hier passiert ist, habe ich geahnt, gehofft, gewünscht. Dass es dann auch so gekommen ist, ist mit Worten kaum zu beschreiben.
Die Erwartungen wurden, so der Tenor der 222 Besucherinnen und Besucher, „übertroffen“. Bereits eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn nutzten die ersten Gäste die Möglichkeit, Teile der Wanderausstellung anzuschauen und im bunten Angebot westafrikanischer Stoffwaren zu stöbern. Mit zunehmendem Andrang entschied man sich von Kinoseite, einen zweiten Saal aufzumachen, Zusatzstühle wurden organisiert. Und schlussendlich waren zwei Säle bis auf den letzten Platz gefüllt, Wahnsinn!“
Tobias Rusteberg begrüßte die Anwesenden in gewohnt enthusiastischer Weise und dankte dem Team des Herzberger Kinos um Frau Bick-Lautenbach ausdrücklich für die Möglichkeit dieser öffentlichen Vorstellung. „Das Herzberger Kino hat es sich zur Herzensangelegenheit gemacht, Projekte von regionalen, kreativen Filmschaffenden zu unterstützen. Und so war es für uns eine Selbstverständlichkeit, „Reale Afrikabilder“ bei uns auf die große Leinwand zu bringen. Mit dem großen Zuspruch durch das Publikum waren wir sehr zufrieden“, ließen Frau Bick-Lautenbach und Herr Deckert seitens des Kinos verlauten.
Was folgte waren mitreißende Begegnungsmomente und Aufnahmen von Land und Leuten, eingefangen durch Regisseur Mika Stange. Bei einigen Besuchern – teils aus Göttingen, Braunschweig, Uslar, Hannover angereist und sogar aus Indien zu Besuch – liefen Tränen, als der Schlussteil mit dem von einer Schülerin gesungenen Song „Halleluja“ eingeleitet wurde. Unter lautem Beifall verließen alle Akteure glücklich und inspiriert das Kino. Sätze wie „diesen Film muss man gesehen haben“ waren zu hören.
Genau dafür schafft das Herzberger Kino zwei weitere Möglichkeiten: Am Dienstag, den 23.01.24, um 18 Uhr beziehungsweise am Mittwoch, den 31.01.24, um 20.15 Uhr haben Interessierte die Möglichkeit, sich „Reale Afrikabilder“ anzuschauen. Es wird aufgrund der gemachten Erfahrung am Premierentag ausdrücklich darum gebeten, die Tickets im Vorverkauf online oder an der Kinokasse zu erwerben.
Silke Huth als ehemalige Lehrerin am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium Herzberg war extra mit ihrem Mann Andreas aus Hannover angereist. Ihre Worte sprechen aus, was so viele an diesem besonderen Sonntagnachmittag erlebt haben: „Ein wirklich lohnender Filmnachmittag! Gelingt es dem Film doch, den Zuschauer mitzunehmen auf die Reise in den Senegal. Beinahe so, als wäre man selbst dabei gewesen. Es ist beeindruckend, wie motiviert die Jugendlichen sind, sich als „Brückenbauer“ zu erfahren, und wie sehr sie durch ihre Begegnungen mit Menschen eines anderen Kontinents verbunden sind. Man spürt, mit wie viel Engagement die Teilnehmer aus Osterode und die Gastgeber aus Kaolack reale Afrikabilder gemeinsam entwickeln und weitergeben. So wünsche ich dem Film noch viele weitere Zuschauerinnen und Zuschauer!“